Die Kölner Parkweiher
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Die Kölner Parkweiher

Spaziergang um den Decksteiner Weiher

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1 Std 40 min

Haus am See

Wir beginnen unseren Spaziergang an der Informationsstele der StEB Köln am „Haus am See“. Am größten der 15 Parkweiher Kölns kann man gut entspannen – oder etwas erleben. Neben dem Restaurant mit großer Terrasse findet man hier am nördlichen Ufer eine Kahnstation und eine Minigolfanlage. Viele weitere sehenswerte Stationen zeigen wir Ihnen auf diesem Spaziergang rund um den Decksteiner Weiher.

Wir gehen links am Parkweiher entlang nach Süden, nehmen aber nach der Rechtskurve nicht die Kastanienallee am Ufer, sondern biegen vorher links ab. Nach ca. 150 m erreichen wir den Abzweig zum Felsengarten.

Felsengarten

Schon 1923 haben Landschaftsgärtner diese malerische Anlage im Zuge des Umbaus des Decksteiner Forts geplant und ausgeführt. Die Pläne dafür stammten, wie so oft in dieser Zeit, von Gartenbaudirektor Fritz Encke.

Der mit Trümmern des ehemaligen Festungsrings gefüllte Wallgraben wurde als Felsengarten neu gestaltet, die Risse im Beton mit Erde aufgefüllt und mit alpinen Stauden bepflanzt. Schmale Pfade führen durch eine künstliche Schlucht, deren Wände zum Teil bis zu 20 m in die Höhe ragen. Von einem kleinen Plateau hat man einen guten Ausblick durch den Wald auf den Decksteiner Weiher.

Im Laufe der Jahrzehnte geriet der Felsengarten in Vergessenheit, bis er 2001 vom Rheinischen Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz und dem städtischen Grünflächenamt mithilfe von Schülern des Hildegard-von-Bingen-Gymnasiums aus Köln saniert wurde.

Vom Felsengarten sind es nur wenige Meter bis zum Fort VI.

Fort VI (Fort Deckstein)

Als Köln im Jahr 1815 unter preußische Herrschaft kam, wurde um die gesamte Stadt ein doppelter Festungsring mit mehreren Forts errichtet. Mit dem Fort Deckstein begann 1873 der Ausbau des linksrheinischen äußeren Festungsgürtels. Laut dem Friedensvertrag von Versailles, der den Ersten Weltkrieg beendete, mussten 1921 alle militärischen Komponenten des Forts zurückgebaut werden. In dieser Zeit wurden auch die Sportplätze zur Militärringstraße hin angelegt. Unter dem damaligen Kölner Oberbürgermeister Konrad Adenauer wurde so aus dem Militärring der einzigartige Kölner Grüngürtel.

Heute beherbergt das Fort VI diverse Sportvereine. Der SC Blau-Weiß 06 hat hier schon seit 1980 seine Anlagen. Die Ruderriegen der Gesamtschule Rodenkirchen und des Gymnasiums Kreuzgasse nutzen Teile des Forts als Garagen für ihre Boote, denn das ruhige Fahrwasser des Decksteiner Weihers wird von einigen Kölner Schulen für den Rudersport genutzt.

Um zur nächsten Station, der Gleueler Wiese zu gelangen, nehmen wir den Weg durch den Wald in Richtung Gleueler Straße.

Gleueler Wiese

Seit 2019 ist die auf den ersten Blick unscheinbare Wiesenfläche ein Kölner Politikum. In diesem Jahr veröffentlichte die Stadt den Antrag des 1. FC. Köln, seine Sportanlagen auf diesen Teil des Kölner Grüngürtels erweitern zu dürfen. Auf einer dann versiegelten Fläche von ca. 36.000 m2 – ohne Wege und Zufahrten – sollten mehrere Fußballfelder und Gebäude entstehen. Schnell bildete sich Widerstand in Form einer Bürgerinitiative, der sich auch der Enkel von Bundeskanzler Konrad Adenauer anschloss, dessen Großvater den Grüngürtel einst anlegen ließ.

Ziel der Initiative war es, die Wiese als öffentliche Grünfläche zu schützen. In der jahrelangen Diskussion wurde immer wieder hervorgehoben, wie wichtig der gesamte Grüngürtel für das Kölner Stadtklima ist. Man befürchtete in diesem Bereich einen Anstieg der Temperaturen, da die dann versiegelten Flächen nachts keine Wärme mehr abgeben könnten. Das hätte nicht nur für die dortige Flora und Fauna negative Auswirkungen, sondern würde auch die Bewohner*innen des Kölner Südwestens unmittelbar treffen. Ein Kompromiss bringt Ende 2024 vorerst Einigung: Der 1. FC Köln darf auf der bereits versiegelten Fläche am Geißbockheim bauen und verzichtet dafür auf den Bau von Sportplätzen auf der Gleueler Wiese.

Wir überqueren die Wiese bis zum nächsten Weg, der zurück zum Weiher führt. Am Ufer angelangt, gehen wir nach links bis zum Kunstobjekt „Tor“.

Das Tor

Das Kunstwerk „Tor“ aus dem Jahr 1989 steht direkt am Ufer des Decksteiner Weihers. Die Skulptur aus Corten-Stahl ist 4 m hoch und 3 m breit. Sie besteht aus vier Rahmen, von denen der letzte zu einer halb geöffneten Tür gehört, durch die eine riesige Kugel zu rollen scheint. Es empfiehlt sich, den Standort zu wechseln, um das Werk aus verschiedenen Perspektiven betrachten zu können. Das Werk stammt von dem deutschen Bildhauer und Grafiker Klaus Bönnighausen (1933–1998), der lange Jahre sein Atelier in der Wachsfabrik Rodenkirchen hatte.

Foto: jvf / CC BY-SA 4.0

Weiter am Ufer entlang und nach wenigen Metern links erreichen wir das Geißbockheim.

Geißbockheim

1953, im fünften Jahr nach der Gründung des 1. FC Köln, wurde am südlichen Ende des Weihers, mitten im Kölner Grüngürtel, das Clubhaus des heute mitgliederstärksten Kölner Fußballvereins eingeweiht. Gebaut wurde das nach dem FC-Maskottchen benannte „Geißbockheim“ vom Unternehmen des damaligen DFB-Präsidenten Peco Bauwens. Das Hauptgebäude steht auf den Grundmauern eines ehemaligen Forts, dem 1876 errichteten Zwischenwerk VIb. Wer mit etwas Glück einen Blick in die Räume des Nachwuchsleistungszentrums werfen kann, erkennt die Kasematten der historischen Festungsanlage des ehemaligen Militärrings.

Nach einigen Umbauten und Erweiterungen zählt das Geißbockheim heute zu den architektonisch schönsten Clubhäusern Deutschlands. Der Ursprungsbau spricht noch die Architektursprache der 50er Jahre und erzählt von Modernität und Aufbruch. Rund um das Vereinsheim entstanden zahlreiche Fußballplätze und mit dem Franz-Kremer-Stadion eine vollwertige kleine Arena. Von der Terrasse der Gaststätte im Geißbockheim kann man mit etwas Glück das Training der Fußballprofis verfolgen – oder einfach nur den Blick über den Decksteiner Weiher genießen.

Wir wenden uns dem Wasser zu und gehen an der Kreuzung weiter geradeaus, am Ufer entlang bis zum Trimm-Dich-Parcours.

Trimm-Dich-Parcours

In direkter Nähe der zweiten Informations­stele der StEB Köln befindet sich ein Trimm-Dich-Parcours mit einem Panoramablick auf den Decksteiner Weiher. Wer hier seine Muskulatur und seine Balancefähigkeiten trainiert, hat direkten Blick auf die malerische Kulisse des an dieser Stelle großflächigen Decksteiner Weihers. Der Bewegungsparcours, der moderne Geräte für alle Generationen bietet, wurde von der Kölner Grün Stiftung und der Kölner Sportstätten GmbH unterstützt.

Nun machen wir uns auf den Weg zur Brücke an der Gleueler Straße, immer am südwestlichen Ufer des Weihers entlang.

Stahlbrücke Gleueler Straße

So alt wie der Decksteiner Weiher ist auch diese Stahlbrücke, die die Gleueler Straße über den Kanalabschnitt des Decksteiner Weihers führt. Von der Brücke aus hat man in beide Richtungen einen weiten Blick über den Kanal, der in sanftem Bogen der Topografie des Grüngürtels folgt. Von hier lässt sich das jahreszeitliche Naturschauspiel beobachten – im Winter die gefrorene Wasserfläche, im Sommer die Frische des Wassers. Mit etwas Glück kann man von hier nicht nur zahlreiche Wasservögel, sondern auch die Rudersportler*innen bei ihrem Training beobachten.

Wir biegen nach der Brücke links ab und gehen auf der Kastanienallee weiter am Kanal entlang.

Kastanienallee

Diese imposante Kastanienallee wurde von den Gartenarchitekten zu Beginn des vorigen Jahrhunderts mit viel Weitblick geplant. Der Weg am Kanal führt immer unter den schattenspendenden Bäumen entlang. Wenn man es genau nimmt, handelt es sich um zwei Kastanienalleen, je eine links und rechts der Ruderregattastrecke. Heute profitieren wir vom Wachstum der Bäume, das in den letzten 100 Jahren ein geschlossenes Blätterdach gebildet hat. So lässt es sich auch bei sommerlichen Temperaturen angenehm spazieren gehen.

Wer möchte, kann nun den Spaziergang hier beenden und am Weiher entlang zum Haus am See zurückgehen. Flanierlustige können den Rundweg um vier weitere Stationen in den Norden ausdehnen, dann wäre die nächste Station das Waldlabor.

Waldlabor

Das Waldlabor Köln ist ein Experimentierfeld, das neue Erkenntnisse und Informationen darüber liefern soll, wie der Wald der Zukunft aussieht, wie er zu bewirtschaften ist und wie die Auswirkungen des Klimawandels in Deutschland reduziert werden können.

Auf einer Fläche von 25 Hektar wurden hier zahlreiche Baumarten in Monokulturparzellen angepflanzt, die sich in vier Themenfelder gliedern: dem Wandelwald, dem Energiewald, dem Klimawald und dem Wildniswald. Für seine Arbeit hat das Waldlabor die Auszeichnung als offizielles Projekt der „UN-Dekade Biologische Vielfalt“ erhalten.

Vom Waldlabor nehmen wir den Weg nach Norden, überqueren die Bahnlinie und gehen weiter bis zum Stüttgenhof.

Stüttgenhof

Der Stüttgenhof ist eine der ältesten Hofanlagen Kölns und steht seit 1989 unter Denkmalschutz. Er ist zudem einer der wenigen großen Kölner Gutshöfe, die in Teilen noch in ihrer alten Bausubstanz und Anlage erhalten sind und von den Eigentümern selbst bewirtschaftet werden. Der Name des erstmals 1271 urkundlich erwähnten Hofes bezieht sich auf „Stuten“ und deutet darauf hin, dass die Betreiber des Hofes im frühen Mittelalter die hier lebenden Herden wilder und halbwilder Pferde einfingen und einpferchten, um sie langsam zu domestizieren.

Foto: HOWI / CC BY 3.0

Vom Stüttgenhof aus folgen wir dem Weg entlang des Frechener Baches in Richtung Osten.

Frechener Bach

Der Frechener Bach ist ein Fließgewässer der besonderen Art. Sein ursprüngliches Quellwasser aus Benzelrath erhält er durch den Tagebau und die damit verbundene Grundwasserabsenkung nicht mehr. Deshalb wird er heute aus der Kläranlage Frechen gespeist, von wo er etwa 3,5 Kilometer bis ins Kölner Stadtgebiet fließt. Im Grüngürtel angelangt, fließt er am Stüttgenhof vorbei und versickert nach 4,5 km in der Nähe der Militärringstraße.

Neben den Parkweihern kümmern sich die WasserBesserMacher der StEB Köln auch um die Bäche im Stadtgebiet. Die Kölner Bäche sind in vielerlei Hinsicht wichtig für Stadt, Umwelt und Klima: als Lebensraum für Tiere und Pflanzen, für die gefahrlose Ableitung von Hochwasser oder für die Naherholung der Kölner*innen.

Foto: Raimond Spekking / CC BY-SA 4.0

Wir gehen am Bachlauf entlang weiter bis zur Markierung der Steinzeitlichen Siedlung.

Steinzeitliche Siedlung

Zwischen 1929 und 1934 wurde an diesem Ort erstmals in Europa eine vollständige Siedlung der sogenannten „Linearbandkeramischen Kultur“ aus der ältesten Jungsteinzeit (ca. 5.500–4.900 v. Chr.) ausgegraben. Um ihre archäologische Bedeutung zu würdigen, haben die Kölner Grün Stiftung und die Stadt Köln einen eineinhalb Tonnen schweren Hinkelstein mit Inschrift aufgestellt, der an die Ausgrabung erinnert und über ihre Bedeutung informiert.

Foto: HOWI / CC BY 3.0 

Weiter geht es zum Ausgangspunkt unseres Spaziergangs, direkt am Haus am See.

Die App für Ihren Parkweiher-Besuch

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Biergarten, Bootsverleih und Minigolf am Decksteiner Weiher

Haus am See

Restaurant und Biergarten

Tret- und Ruderbootverleih

Bachemer Landstraße 420

50935 Köln

Telefon: 0221 4309260

Öffnungszeiten und Angebot: hausamseekoeln.de

Geißbockheim

Clubhaus des 1. FC Köln

Franz-Kremer-Allee 1–3

50937 Köln

Telefon: 0221 99599580

Minigolf in Lindenthal

Bachemer Landstraße 420

50935 Köln

Telefon: 0157 86915363

Öffnungszeiten und Angebot: minigolf-lindenthal.de